Gesammelte Sprüche, Poesie und Gedichte












































Gedanken über das Leben

Der Mensch, er wird aus Mutters Leib geboren,
beizeiten kriegt er alles so liebevoll beigebracht.
So toll und unbekümmert wird die Kindheit eingerichtet,
kann er schon erleben, zur Leistung wird angeschoben.

Seine eigenen Erfahrungen im elterlichen Hause,
in Schule, im Beruf und Gesellschafts- Gebrause,
dort muss er sich behaupten oder untergehen,
er ist frisch gelaunt, verfolgt das große Geschehen.

Das Leben wird ihm einen Weg bereiten,
zum Glück und zur Freude soll er schreiten,
Erfolg, Reichtum und Frieden soll er haben,
sich an schönen und angenehmen Dingen laben.

Das ideale Bild soll er sich verschaffen,
seine Kraft und Lebensfreude soll nie erschlaffen,
wenn es ihm auch nur immer gelingen würde,
doch da gibt es immer wieder auch ne Hürde.

So bleibt das Glück auch manchmal auf der Strecke,
er setzt sich still und wartend mal in die Ecke,
sammelt neue Ideen und schreitet mühevoll ans Ziel,
das ist dann manchmal auch sein letzter Wille,
er sehnt sich nach der Ruhe und nach Stille.

(c) Euer Werner M.
























Das Glück eines Käfers


Das Glück liegt nicht in der Größe,

sonst wären Wolkenkratzer glücklich.

Das Glück liegt nicht in der Macht,

sonst wären Konzerne das Paradies.

Das Glück liegt nicht in der Vollkommenheit,

sonst würden Computer lächeln.


Das Glück liegt im Schauen

der Schönheit des kleinen Käfers

auf der Wiese hinter dem Wolkenkratzer,

die der Computer noch nicht erfasst

und der Konzern noch nicht gekauft hat.

So hat der Käfer noch richtiges Glück.

Autor nicht bekannt




















Lebensweisheit

Nur einmal bringt des Jahres Lauf uns Lenz und Lerchenlieder.

Nur einmal blüht die Rose auf und dann verwelkt sie wieder.

Nur einmal gönnt uns das Geschick, so jung zu sein auf Erden;

hast du versäumt den Augenblick, jung wirst du nie wieder werden.


Drum lass von der gemachten Pein um nie gefühlte Wunden!

Der Augenblick ist immer dein, doch rasch entfliehen die Stunden.

Und wer als Greiß im grauen Haar vom Schmerz noch nicht genesen,

der ist als Jüngling auch fürwahr nie jung und frisch gewesen.


Nur einmal blüht die Jugendzeit und ist sobald entschwunden,

und wer nur lebt vergangenem Leid, wird nimmer mehr gesunden.

Verjüngt sich denn nicht auch Natur stets neu im Frühlingsweben?

Sei jung und blühend einmal nur, doch durch das ganze Leben!

Richard von Wilpert 1802 - 1918








(c) Werner M.